Gartenzeiten
Februar - Zeit der Reinigung
Februar: Ansporn. Reinigung. Feste. Fasten.
Das Jahr schreitet voran. Die Sonne steigt.
Januar schaut zurück und in der Zeit voraus.
Februar feiert ihre Gegensätze.
Tageslänge nimmt zu. Tiefer Winter herrscht.
Oder sollte herrschen.
Vorfrühling und klirrende Kälte liegen nah beeinander.
Winters Ende naht.
Tauwetter und Hüttenkoller heben an.
Schneeglöckchen und Winterlinge auch.
wikimedia commons
Marianne Stokes, Candlemas Day, Tate Britain
Lichtmess - Von Weihnachten zum Vorfasten.
Am 2. Februar, vierzig Tage nach Weihnachten,
endet am 'Fest der Darstellung im Tempel',
dem alten Mariae Lichtmess, die alte Weihnachtszeit.
Vorfasten und 'Fassenacht' brechen an.
Lichtmess hat dreifache Wurzeln.
Die vierzigtägige Ruhe der Wöchnerinnen.
In dieser Zeit beginnt das Lammen.
Der Vorabend gehört Brigidh, der Strahlenden, im Keltischen Hebamme Marias.
Padraighs, St. Patrick's, irischer Begleiterin liegt vermutlich eine ältere Brigidh als 'Leuchtende' zugrunde.
Als Gestalt der Bronzezeit zuständig fürs Heilen und Schmieden von Versen und Metallen.
Wie fürs Kinderkriegen.
Der dunklen Cailleigh, Gestalt des Winters, Gegenstück.
Gewalt und Liebe - Gegensätze.
Vielleicht teilt Brigidh sich Wurzeln mit Proserpina, der römischen Variante der Persephone.
Ihr zu Ehren fanden hielt Rom am zweiten Februar Lichterprozessionen ab.
Zu Ehren dieses Mädchens (virgo) holte man Weidenzweige in die Häuser.
Ihr Rindentee diente der Blutverdünnung.
Salicylsäure wirkt in der Weidenrinde, Salix. Und im Aspirin.
Und dient als Wurzelhormon.
Kein Wunder, dass Weidenzweige so gut anwurzeln.
Ein weiteres römisches Fest nutzte Zweige, 'virgae',
den Winter zu verjagen und Frucht zu bringen.
In Lupercalia, 'Wolfsfesten' zu Ehren des Mars und seiner Wölfin, la Lupa di Roma,
Ziehmutter der Gründerväter Romulus und Remus,
rasten junge Männer nackt mit Zweigen durch die Straßen Roms.
Ihr Schlag brachte Glück und Fruchtbarkeit.
Vertraut mit amerikanischem Sport, hallt diese virile Gewalt vielleicht wieder in Play off und Superbowl.
Kehraus und Peitschenhieb in Narrenzügen allemannischer Fastnacht und südeuropäischer Regionen.
Vielleicht deuten deren Masken auf Persephone. Die Masken trägt.
Aufbruch und Reinigung. Ansporn und Läuterung.
Kräfte kehren wieder. Frühjahrsputz macht Sinn.
Was nach Prüfung im Januar keinen Sinn mehr macht, wird verabschiedet und mitunter verbrannt.
Asche und Mineralien dienten der Erde als Nahrung. Der Kreis schloss sich.
Deftige Winterkost, Wurzelgemüse, Getreide und Fett gehen allmählich dem Fasten entgegen.
Fett wurde ranzig und daher allmählich aufgebraucht.
Schmälzen und Sieden bindet Aromen.
Löst in Krapfen und Gerichten aus Getreide und Wurzeln Vitamine und Nährstoffe und erschließt sie.
Der Rest in Kerzen und Talglichter gegossen und gesegnet.
Am Tag nach Lichtmess begann Arbeit auf dem Felde.
Spinnstuben schlossen.
Die stille Zeit des Webens brach herein.
Und zu Valentin offenbaren sich Liebende...