Gartenzeiten
Marius - März - March
wikimedia commons - Sandro Botticelli, Venus und Mars, British National Gallery, London
Equinox
März gehört dem Kriegsgott Mars und seinem Tier, dem Widder.
In diesen Monat fällt die Frühjahrstagundnachtgleiche (Equinox),
Jahresbeginn persischer Religionen, und eine Reihe von Frühlingsfesten.
Pessach und Ostern richten sich nach dem Frühlingsvollmond.
Waliser feiern ihren Nationalheiligen St. David am 1. März mit Lauch und Narzissen.
Am 17. März, zum Frühlingsbeginn, feiern Iren ihren Patron Padraigh, Patrick.
Grün ist die Farbe. Aufbruch die Stimmung.
"To Cure & to Care"
März gehört der Fastenzeit, den vierzig Tagen zwischen Karneval ('Tschüß, Fleisch') und Ostern.
'Fasten' heißt fest werden, fest machen, festigen (wie in 'fasten seatbelt').
Entgiften, Sortieren, Verabschieden folgen Vorfreude, Aufbauen und Aufblühen.
Praktischerweise zur Zeit der 'hungry gap' der Nahrungslücke,
wenn Vorräte aus eigenem Anbau zur Neige gehen, Kühe trocken standen
und Milch für Jungtiere gebraucht wurde.
Ordensleute folgen im Fasten einer Schedula (Ursprung des schedule), einem maßvollen Fastenplan.
Die Art des Verzichts wird besprochen.
Das Fasten soll keine Selbstüberschätzung oder Überheblichkeit auslösen.
Strenge Fastentage sind Aschermittwoch und Karfreitag,
Mittwoch, Freitag und Samstag reguläre Fastentage.
In der Regel wird auf Fleisch und Wein, Eier und Butter verzichtet.
In den orthodoxen Kirchen zusätzlich auf Milchprodukte und Öl.
Xerophagia, Trockenkost, findet eigene Rezepte.
Für Kranke und Schwache gelten Ausnahmen.
Gastfreundschaft durchbricht das Fasten.
Manche Kirchentraditionen nehmen Fastensonntage aus.
Eigene Fastentraditionen gelten, und Speisen wie Maultaschen,
Stockfisch oder Baklava, gesalzener und getrockneter Kabeljau.
Dessen Bedarf machte die Hanse reich.
Da man im Flüssigen, abgesehen vom Wein, Fasten nicht brechen kann,
brauten Klöster Starkbier als flüssiges Brot der Fastenzeit.
'Fasching' bedeutet Fastausschank.
Enthaltung & Wohlgeschmack
Bewußtem Verzicht, bewußter Achtsamkeit steht bewußter Genuß gegenüber.
Fasten balanciert und kalibriert Stoffwechsel und Waage, übt Seele und Geist,
bringt Gemüt und Geschmack in Einklang.
Aufmerksame Auswahl und freiwillige Beschränkung vertiefen Gustus,
Geschmack, zum vollen, wahren, tiefen Genießen.
Gleichzeitig bereitet sich der Körper in der hungrigen Phase vor dem Frühjahr auf das helle Halbjahr vor.
Er entschlackt und erneuert. Frühjahrskuren und Anwendungen spülen Giftstoffe aus.
Gut gewählte Fastenkost führt dem Körper Mineralien zu und kräftigt.
'Wie Innen, so Außen'
Das Wählen, Üben und bewußte Aushalten passt zum Frühjahrsputz.
Altes verabschiedet sich. Neues taucht auf und ist willkommen.
Sortieren und Polieren macht Luft und Raum, öffnet das Haus für Wärme und Licht.
Gleichzeitig werden nach dem Tauwetter Brunnen geputzt und vorbereitet.
'Wie drinnen, so draußen'
Tees für den Körper wie Ackerschachtelhalm oder Nessel
helfen auch dem erwachenden Garten und Pflanzen im Haus.
Sie kräftigen Pflanzengewebe, nähren und beugen Krankheiten vor.
Mit der Weidenblüte beginnt die Gartenarbeit mit Aufräumen und Rückschneiden. Jäten und Nähren.
Ansaaten beginnen.
Auf der warmen Fensterbank, oder im Freien, "wenn man mit blankem Podex auf der Erde sitzen kann".
(Alte englische Gartenweisheit.)
Lässt sich allerdings auch mit dem Ellenbogen prüfen. Das schont die Nachbarn.