Wasser
'Mni Wiconi - Wasser ist Leben.'
Mit dieser Einsicht schützen die amerikanische First Nations
ihre Wasserläufe und Quellengebiete.
Wasser ist grundlegende Voraussetzung des Gärtnerns
- und des Lebens auf diesem Planeten.
Seine Verfügbarkeit, der bewusste und behutsame Umgang mit dem kostbaren Gut,
bestimmen unseren Anbau, unsere Kultur und unsere Kulturen.
Davon handelt dieses Kapitel.
Unsere Themen: Weise wässern. Wasser leiten. Wasser sammeln. Wasser speichern. Wasser sparen.
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'Mni Wiconi' - Wasser ist Leben.
In vielen Regionen der Erde bestimmt das verfügbare Wasser darüber,
was wie angebaut werden kann.
Wasser ist kostbar.
Es ist Hauptbestandteil unseres Körpers und unserer Nahrung.
Es ist Grundlage unseres Stoffwechsels und unserer Körperfunktionen.
Es steht im Naturhaushalt entweder über Niederschläge wie Regen, Schnee, Graupel oder Tau,
gespeichert als Bodenwasser in Quellhorizonten oder als Oberflächenwasser in Quellen und Fließgewässern zur Verfügung. Auch unser Leitungswasser bedient sich aus diesen Quellen.
In unseren gemäßigten Breiten haben Niederschläge eine Jahresverlauf.
Sie fallen besonders stark im Winterhalbjahr und füllen in dieser Zeit die natürlichen Speicher und Vorräte.
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Alhambra - Generalife - wikimedia commons © Andrew Dunn.
Unsere Ideen vom Garten sind auf einer sehr tiefen Ebene vom Wasser bestimmt.
Der altpersische Begriff für den Garten ist ‘*parādaiĵah’,
im Griechischen übernommen als paradeisos - Paradies.
In den Schriften entspringen im Garten Eden vier Flüsse.
In der Überlieferung sind sie mit Wasser und Wein, Milch und Honig gefüllt.
Sie bilden die Grundlage der mittelalterlichen und der orientalischen Gärten.
Weltweit gehen unterschiedliche Kulturen mit Wasser sehr bewusst und sehr unterschiedlich um.
Die Anlagen von maurischen Gärten wie der Alhambra von Granada
oder den Inka-Gärten von Machu Pichu ähneln sich.
Sie nutzen eine zentrale Quelle und geschickte Architektur, um das Wasser
über Terrassen und Kanäle einen ganzen Berg entlang zu leiten.
Extreme Gärten gedeihen in Trockenheit.
Dazu gehören die Pueblogärten der Hopikultur wie die modernen Anbauformen in der Sahelzone.
Oasen
‘ouahe’ bedeutet im Koptischen ‘Lebensort’.
In Trockengebieten kennzeichnen Oasen Orte, die über äußerst umsichtigen Umgang mit Wasser,
Leben und Landwirtschaft in Wüstenregionen ermöglichen.
Im Khemse-System regeln fünf (khemse) Faktoren die Verteilung des Wassers:
Der Bedarf der Familien, die Bedeutung der Versorgung, die Nähe zum Kanal,
die Menge die zur Verfügung gestellt wird, und die Zeit, in der sie zur Verfügung gestellt wird.
Quellenschutz und Brunnenputzen
In unserer Kultur sind Quellen und Brunnen bedeutend:
Nach schlechten Erfahrungen mit Abholzungen für die Flotten der punischen Kriege
und spätere Fussbodenheizungen waren es die Römer,
die unseren Umgang mit Wasser durch Wasserleitungen entscheidend prägten.
Sie waren auch diejenigen, die die Restwälder, die zum Fließen der Quellen erforderlich waren,
unter Schutz stellten und mit kleinen Heiligtümern sicherten.
Eine ganze Reihe unserer modernen Wallfahrtsorte knüpfen daran an.
Zu Ostern werden in ländlichen Regionen mit dem Tauwetter Quellen und Brunnen festlich geschmückt.
In den mittelalterlichen Städten regelten Brunnenrechte die Nachbarschaften.
Aufgrund der schlechten Qualität wurde auf Hausbrauerei ausgewichen.
Trotzdem mussten die Brunnen, um Seuchen zu vermeiden, sauber gehalten werden.
Das aufwendige Brunnenputzen entwickelte sich zu kleinen Volksfesten.
Eine Mainzer Brunnenordnung hält fest, es sei völlig in Ordnung, eine Woche zu feiern.
Nur möge die Nachbarschaft in ihrem Eifer nicht das eigentlich Putzen vergessen.
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Sich änderndes Klima zeigt den Einfluss des Gärtnerns auf das Wetter
- und den Einfluss des Wetters auf die Gärten
Klimabewusst gärtnern heisst, sich beider Richtungen bewusst zu sein.
Anbei eine Checkliste und Linkliste zum Wassersparen in Haus, Hof und Garten.
Bodenpflege
Auf gute Humuswirtschaft achten
Hinreichend und großzügig aufgebrauchtes organisches Material (Mulch)
senkt die Verdunstung und Austrocknung,
verbessert die Bodenstruktur und die Fähigkeit des Bodens,
Wasser zu halten und es Pflanzen verfügbar zu machen.
Geeignet je nach Zweck sind reifer Gartenkompost, Pilzkompost, Rindenmulch,
und gut ablagerter Mist.
Vorsichtig, aber ausreichend düngen
Pflanzen nehmen Wasser dort am besten auf,
wo sie ausreichende und ausgewogene mineralische und organische Bodennährstoffe
und ein ausgewogenes Bodenleben finden.
Nicht überdüngen!
Überdüngte Pflanzen brauchen im Sommer mehr Wasser
und sind im Winter anfälliger für Frostschäden.
Wasser speichern
Regenfässer, Regenteiche und Überlaufbeete bieten gute Möglichkeiten,
den Ablauf von Dächern und Oberflächen zu speichern und Pflanzen verfügbar zu machen.
Weise wässern
Dort wässern, wo es Sinn macht. Und dann wässern, wenn es Sinn macht.
Direkt im Wurzelbereich von Nutzpflanzen, zum Beispiel.
Und möglichst in den Morgenstunden, um Pilzkrankheiten und Schneckenbesuch zu vermeiden.
Tröpfchenbewässerung und Zeitschaltuhren bei großen Flächen helfen dabei.
Richtige Pflanze – Richtiger Ort
Auf Wasser- und Pflegebedarf achten.
Wasserbedüftige Arten näher an das Haus, die Hütte, feuchte Stellen oder Wasserquellen setzen.
Auf Boden- und Standortansprüche achten.
Und: Das eigene Stück und seine Aspekte gut kennen lernen!
Kleine und junge Exemplare pflanzen
Indem sie sich unmittelbar am Standort entwickeln, entfalten sie viel größere Widerstandskraft.
Und sie sind günstiger.
Idealer Pflanzzeitpunkt ist der Herbst, da sie so rechtzeitig vor der nächsten Trockenperiode
einwurzeln und anwachsen können.
Gut wässern
Neu gesetzte Pflanzen immer gut wässern, um das Wurzelwerk mit dem Boden zu verbinden.
In der ersten Saison auf ausreichend Bewässerung achten.
Gut etablierte Pflanzen kommen besser über trockene Zeiten.
Gut mulchen
Fünf bis acht Zentimeter Mulchmaterial (etwas vom Wurzelansatz weg gehalten) helfen,
Feuchtigkeit zu halten, während die Pflanzen sich entwickeln.
Vom Tag am Meer
Trockenheitsresistente Pflanzen kommen häufig aus Pflanzengemeinschaften,
die unter ähnlichen Standortbedingungen am Mittelmeer wachsen.
Sie gedeihen am besten bei Pflanzung im Februar, wenn der Boden aufwärmt,
und Wurzeln nicht so leicht faulen. Den Wurzelballen vor dem Pflanzen gut wässern.
Viele Pflanzen dieser Gesellschaften zeigen wie Salbei (Salvia officinalis),
grau-grüne, silberne und häufig behaarte Blätter.
Sie reflektieren das Sonnenlicht und speichern verdunstendes Wasser direkt an ihrer Oberfläche.
Nadelartige Blätter wie beim Rosmarin sind ebenfalls häufig. Sie reduzieren Verdunstung.
Ein berühmtes Beispiel für ein umsichtiges und gelingendes Design
sind Beth Chatto’s Plants & Gardens in Südengland.
Zum Weiterlesen:
https://llh.hessen.de/pflanze/freizeitgartenbau/garten-wissen/effektives-waessern-im-hausgarten/
https://llh.hessen.de/pflanze/landesgartenschauen/notfallmassnahmen-gegen-hitzestress-im-garten/
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Dorothea Jacob / pixelio.de
- Vogeltränken offen, sauber und zugänglich halten.
- Teiche lüften.
- Regenrinnen säubern.
- Wasser speichern.
- Mulchen nach Rückschnitt und nach Niederschlägen, um die Feuchtigkeit zu halten.
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‘Mni Wiconi – Wasser ist Leben’ - First Nations ‘Singing in the Rain’ - Gene Kelly und andere
Wasser ist das zentrale Medium des Lebens und der Stoffwechselvorgänge auf unserem Planeten,
und daher wesentlicher Bestandteil aller Lebewesen. Wasser ist ein kostbares Gut.
Seit altersher regeln menschliche Gemeinschaften daher seinen Zugang, seine Verfügbarkeit,
seine Verteilung und seine Verwendung.
Klimaveränderungen verändern Niederschläge in Form, Häufigkeit, Verteilung und Mengen.
Für das Grundwasser wichtige Schneemengen nehmen ab, Regen fällt seltener.
Starkregen treten auf. Dürre und Trockenzeiten werden häufiger. Wasser wird Grenzfaktor.
Darauf müssen wir unsere Gärten und Gemeinwesen einstellen. Damit müssen wir umgehen.
WASSER - TOP 12
Im Beet
01. Weise wässern. Nutzpflanzen und Neupflanzungen zuerst. Zierpflanzen, wenn notwendig.
Rasen am besten gar nicht.
02. Wasser leiten. Regentonnen, Zisternen, Bewässerungssysteme anlegen und einsetzen.
03. Wasser speichern. Wasserspeicher im Boden über Humus, Kompost und Mulch aufbauen, stärken und erhalten. Beete und Pflanzungen wassersparend anlegen und pflegen.
04. Wasser sparen. Umsichtig und nach Bedarf wässern. Brauch- und Regenwasser verwenden.
In der Hütte
05. Wasser sammeln. Abflussmengen von Dächern, Wegen und versiegelten Flächen nutzen.
Ins Beet oder geeignete Wasserspeicher leiten.
06. Wasser speichern. Geeignete Wasserspeicher wie Regenfässer, Zisternen, Teiche und Bodenspeicher anlegen.
07. Wasser leiten. Rinnen, Leitungen und Bewässerung regelmäßig prüfen und pflegen.
08. Wasser sparen. Wasser umsichtig einsetzen. Wassersparende Technologien verwenden.
Regenwasser und milde belastetes Brauchwasser sammeln und verwenden.
Beim Gärtnern
09. Mit dem Kopf. Wettervorhersagen und Niederschlagsraten im Blick behalten.
10. Mit dem Herz. Wasserstellen für Insekten, Vögel und Kleinsäuger einrichten. Genug trinken.
11. Mit der Hand. Wasserschonend und wassersparend anbauen.
12. Mit Horizont. Wasserverbrauch und Wasserbedarf planen. Pflanzpläne anpassen.